30 JAHRE STANDORTENTWICKLUNG - 1998

Luftaufnahme
Luftaufnahme
Im April 1998 markierte ein bedeutender Meilenstein die Geschichte der Schönherrfabrik: der Verkauf der Schönherr Webmaschinenbau GmbH (STM) an den Schweizer Maschinenbauer STÄUBLI. Nach langen Vorverhandlungen mündete dieser Schritt in eine intensive, bis in die frühen Morgenstunden dauernde Verhandlungsrunde. Um 2 Uhr morgens war es dann soweit: Der Vertrag wurde unterzeichnet, und STÄUBLI übernahm die Geschäfte am Chemnitzer Standort.
 
Mit diesem Verkauf entstand ein neuer globaler Marktführer im Bereich der Webmaschinen, der auf Augenhöhe mit dem belgischen Wettbewerber Van de Wiele konkurrieren konnte. STÄUBLI stärkte seine Position durch fortschrittliche Forschung und Entwicklung, ein erweitertes Produktspektrum sowie ein umfassendes weltweites Service- und Vertriebsnetz. Die finanzielle Stärke des Unternehmens ermöglichte es, den Wettbewerbsvorsprung von Van de Wiele in der Textilmaschinenindustrie auszugleichen und neue Maßstäbe zu setzen.
 
Nach der Übernahme blieb STÄUBLI noch bis 2010 als Mieter in Chemnitz und sicherte damit die Weiterbeschäftigung eines Großteils der Belegschaft. Dieser langfristige Verbleib trug wesentlich zur Stabilität und Weiterentwicklung des Standorts bei und war ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Umsetzung des Konsortial-Finanzierungskonzepts, das die Zukunft der Schönherrfabrik sichern sollte.
 
Parallel zu diesen Ereignissen rückte ein weiteres wichtiges Thema in den Fokus: die Wiedernutzbarmachung der durch den Verkauf frei gewordenen Grundstücks- und Gebäudeteile. Hier kam das URBAN-Programm ins Spiel, eine städtebauliche Förderung der Europäischen Union, die Mittel für die Revitalisierung des Schönherr-Standorts bereitstellte. Doch diese Förderung hatte ihren Preis: Für die Bewilligung von 2,7 Millionen DM an EU-Mitteln war eine gleich hohe Eigenfinanzierung erforderlich.
 
Durch intensive Bemühungen und das Engagement des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Peter Seifert konnte diese Herausforderung gemeistert werden. Dr. Seifert, der als Schüler im ehemaligen „Webstuhlbau“ am „Unterrichtstag in der Produktion“ teilgenommen hatte, setzte sich für den Verkauf eines Teilgrundstücks an die Wohnungsgenossenschaft GGG der Stadt Chemnitz ein. Dieser Verkauf brachte genau die benötigten 2,7 Millionen DM Eigenmittel ein.
 
Mit den nun verfügbaren 5,4 Millionen DM an Gesamtmitteln entstanden neue Ideen und Konzepte, die den Grundstein für die zukünftige Entwicklung der Schönherrfabrik legten. Die einst industriell geprägten Flächen sollten zu einem lebendigen und modernen Stadtteil umgewandelt werden, der Kreativität und Innovation fördert.
 
Die Ereignisse des Jahres 1998 stellten somit einen Wendepunkt in der Geschichte der Schönherrfabrik dar. Sie ermöglichten nicht nur die Sicherung und Weiterentwicklung des Standorts, sondern auch die Vision einer neuen Nutzung, die das historische Erbe mit modernen Anforderungen verbindet und die Grundlage für die blühende Zukunft der Schönherrfabrik legte.

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