Wer ist "Gusst"?

Nicht aus dem Märchenwald, nicht aus der Zukunft, obwohl die charismatische
Skulptur doch schon irgendwie futuristisch ausschaut. Aber der Reihe nach.

Bei einem Gang durchs Gelände tat Carsten Grundmann, im K40 ansässiger Künstler, einen neugierigen Blick in einen Abfallcontainer vor der Kernmacherei. Mit stöberndem Griff zog er da ein kleines Objekt ans Licht, das sofort sein Interesse fand. Also ein Gusskern, soviel war klar. Mit Potential. Die Form eines Kopfes drängte sich auf. Carsten Grundmann nahm das Teil mit in sein Atelier. Genau das richtige für einen kreativen Geist.

Als Künstler vielseitig talentiert, spiegelt sich seine Sicht auf Kreativität und Freiheit in vielen seiner Werke wider. Mit eigens entwickelten Techniken, ausgewählten Materialien und Stilmitteln kommt Beeindruckendes zustande.

In ruhiger Minute ward ein Sockel gefunden, das Kopfgebilde daraufgesetzt, das kennt man wohl in Chemnitz – und schon entstand eine Mini-Büste, die augenscheinlich Charakter zeigte. Ein unscheinbares Gusskernteil, ehemals Abfall, eigentlich vergessen, der Entsorgung entrissen – bekam hier ein neues Leben. Nur logisch, dass es noch einen Namen brauchte. Ein Geistesblitz des Morgens kam und taufte die illustre Figur – treffender konnte es kaum sein – auf den Namen GUSST. 
Eine selbstgefertigte Form versetzte Carsten Grundmann bald in die Lage, eine ganze bunte Familie zu kreieren. In knalligen Farben, fröhlich und dreist, doch auch abseits davon. Jedes Mitglied ein Unikat mit eigenem Sinn.
Seinen ersten würdigen Auftritt hatte „GUSST“ als Dankesgeschenk an die Feuerwehr für die Leistung bei der Bekämpfung des Gießereibrandes 2023.
Im gemeinsam kreativen Austausch mit Steve Tietze, Geschäftsführer der SCHÖNHERR WEBA, entstand die jüngste Idee, den „GUSST“ als Leitfigur für den neuen historischen Lehrpfad der Schönherrfabrik zu engagieren - und weitere Vorhaben sind im Geiste schon geboren...